„Getrennt marschieren, vereint schlagen !“
– unter diesem Motto organisierte Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke
den Aufmarsch der preußischen Truppen vor der Schlacht bei Königgrätz anno 1866.
Abgeändert in „getrennt fahren, vereint feiern !“ ist die Fahrt der OMGS´ler Franz,
Herby, Hermann und Tscharlie zum Kirchberger Moto Guzzi Treffen 2018 treffend
beschrieben: Franz und Herby starteten am Freitag gegen Acht in Amberg und
zogen in einem Bogen östlich an der Donau entlang, kamen über Wildalpen und die
S 6 von oben trocken auf eingesauten Straßen nach Kirchberg. Auch auf Hermanns
Route über St. Pölten, St. Aegyd, Mürzzuschlag blieb es bis Kirchberg trocken. Nur
den Tscharlie hat´s angeregnet – und das im Abschnitt Mattighofen bis Bad Aussee
ziemlich heftig, auf der S 6 bei Mürzzuschlag noch Mal ein heftiger Guß; was glaubte
der auch nach eingehendem Studium der Regenradarbilder mit seiner Route auf der
Direttissima gen Kirchberg eine trockene Schneise gefunden zu haben.
Beim 24. Treffen der Kirchberger Guzzisten waren sie wieder alle da die
Fahrensmänner auf ihren alten und neuen Guzzen – einige Fremdfabrikatler waren
auch dabei, ohne die geht´s anscheinend heute nicht mehr. Ziemlich lange zog sich
bei manchem das Wiedersehenspalaver am Freitagabend unter dem Genuß diverser
Kaltgetränke wie „ G´spritzte“,„Rauchfangkehrer“ und anderer austriakischen
Spezialitäten – auch die „Lärcherla“ wollten verkostet sein.
So mancher war am Samstagmorgen um 10 Uhr zum Start der Panoramaausfahrt
noch nicht wieder fahrfähig oder einfach nur noch müde. Der Bini und seine
Schutztruppe aus Kirchberger Guzzisten und lokaler Polizei geleiteten den großen
Lindwurm ins Schneeberggebiet zur Fruchtwelt Mohr-Sederl in Zweiersdorf: Dort
erläuterte der Inhaber was so alles an Früchten und Früchtchen angebaut und wie zu
was verarbeitet wird. Gelegenheit zum Probieren der versafteten, vergeistigten und
ver-/gebrannten Früchte gab es auch; natürlich wandert so manches Fläschchen in
die Guzzi Koffer – also ganz persönlich eingeflochten: Der Vogelbeerbrand ist eine
oder zwei Sünden wert – der is a Schau. Info zur Fruchtwelt in Zweiersdorf am
Schneeberg www.mohr-sederl.com . Auf dem Rückweg nach Kirchberg erwischte
uns auf den letzten Km noch eine Nieselregenfront – „Kirchberger Wetter“ eben.
Nach ausgiebiger „Mittagspause“ auf dem nun von der Sonne verwöhnten
Treffenplatz beim Salettl führte der Maki die traditionelle Präsentationsfahrt durch die
Kirchberger Gemeindeteil zum „Fischweiher“, dort gab´s einen fischigen Imbiß und
fetzige Dixie-Musi.
Wieder zurück beim Salettl spielten die Dixie-Musiker noch eine Zeit lang beim
Moststandl auf, wurden von einer Vier-Mann-Gruppe abgelöst, die uns deftige, teils
anrüchige Volkslieder zu Gitarre und Steirischer zu Gehör brachten, danach
erweiterte sich das Quartett zum Sextett und die Musik wurde „oberkrainisch“ – alles
„handgemacht“ und gut dargeboten, so dass man gerne zuhörte.
Später am Abend gab´s wieder was unter Einsatz von Elektrik auf die Ohren: Eine
gute Nachwuchsrockband spielte allseits bekanntes Repertoire. Nur drehten die
Verantwortlichen der Kirchberger die Freiluftklimaanlage derart runter, dass es gegen
23 Uhr nur mehr 8°C „warm“ war – „Kirchberger Wetter“ eben.
Die Heimfahrt traten der Hermann, der Hans aus Langenhettenbach (ein ins
Niederbayerische exilierter Regensburger, den wir in Kirchberg kennen lernten) und
der Tscharlie unter Hermanns navigistischer Führung an. Die Mittagseinkehr hatten
wir bei einem uns sehr gut bekanntem und von uns sehr geschätztem Wirt in dessen
schattigem Biergarten verabredet – es wurde dort wieder mal eine mit mehr als 90 min
verratschte Einkehr. Bei Waizenkirchen bog der Hermann gen Norden Richtung
„heimzu, nauf über die Donau“ ab, Hans und Tscharlie trennten sich nach einem
letztmaligen Nachfüllen des preiswerten österreichischen Kraftstoffs in Schärding.
Unbarmherzig leuchtete uns die mit bis zu 28°C strahlende Sonne von Kirchberg
weg den Heimweg aus.
Franz und Herby hängten noch einen Fahrtag in der österreichischen Gebirgswelt
dran und wollten auf der Heimfahrt beim oben beschriebenen Wirt in Losenstein eine
Zwischenübernachtung einbauen.
Mein ganz persönliches Resumee:
Es war trotz mancher vom Wetter verursachten Unbill eine schöne Tour. Habe viele
bekannte Leute wieder getroffen, interessante neue kennen gelernt. An guter Speis
und gutem Trunk ließ ich mir´s wohl ergehen. Auch 2019 werde ich wieder nach
Kirchberg am Wechsel fahren, wenn die Guzzisti dort ihr 25. Treffen aufziehen.
Von der Fahrt nach Kirchberg, gleich hinterm Semmering am Anfang von der Buckligen Welt,
halten mich auch eine oder zwei mehr oder weniger heftige Regenfronten nicht ab:
Ohne dieses schöne Treffen wäre für mich der alljährliche „Austria-Triathlon“ nicht vollständig.
All denen, die noch nicht beim Kirchberger Moto Guzzi Treffen waren, sei ein Besuch
dieses Treffens dringend angeraten.
Warum ? Ganz einfach: Weil´s schee is durt´n !!!!
Info zum Treffen auf www.guzzi.at
Gschrie´m hoat´s da Tscharlie
De Bildl´n san vom Hermann
…und hier die Bilder zur Gschicht.