Die Fronleichnamsprozession der anderen Art –
oder warum und wia a poar OMGS´ler scho friahra af Losenstein zum Moto Guzzi Treffen g´foahrn san
Am Fronleichnamstag machten sich drei OMGS´ler in Form einer etwas anderen Fronleichnamsprozession auf den Weg zum Guzzi Treffen nach Losenstein: Auch bei uns standen Bäume und zwar richtige, deren Schatten wir gerne nutzten, aber als Wald neben der Strecke.
Vom Jacob Bräu in Bodenwöhr holten Heiner, Heike und Tscharlie die beiden Siegerländer Stephan und Wieland und Erich, den Rheinhessen, bei ihrem Anreisequarier ab. Über die B 85 ging es ab 10:15 Uhr bei noch angenehmen Temperaturen zügig bis in die Gegend von Viechtach, ab da bevorzugte die „Reiseleitung“ ihm sehr gut bekannte Waldstrecken auf Nebenstraßen und –Sträßchen – und das meist unter Einhaltung der geltenden Regeln. Ein erster Stopp war auf dem schattigen Parkplatz am Fuße des Geisskopfs bei Bischofsmais.
Weiter ging´s über Kirchberg, Solla, Eberhardsreuth, Perlesreuth nach Hutthurm; hier stärkten wir uns auf der SHELL-Tanke mit einem Imbiß – nicht mit Hostien und Wasser, sondern mit Schinkensemmeln und diversen Kaltgetränken.
Ab Hutthurm war Hermann als dritter OMGS´ler mit von der Partie; weiter zogen wir meist im Schatten über Untergriesbach nach Neustift ins Österreichische, dort faßten wir billigen Sprit und nicht ganz so billige Pickerln um für die getunnelte Autobahnumfahrung von Wels und für alle weiteren verkehrstechnischen Eventualitäten gerüstet zu sein. Bei Niederranna querten wir die Donau um dann weiter im Schatten der Wälder gen Losenstein zu pilgern; eine Kaffee-/Kuchenpause gab´s bei Prambachkirchen;
danach ging´s hurtig durch´s unbewaldete Flachland zur Autobahn bei Wels, auf der wir die kühle Luft in den langen Tunnels bei der Umfahrung der Stadt genossen; weiter über Sattledt, Grünburg, Bäckergraben nach Ternberg ins Ennstal – nur noch ein paar Km bis Losenstein. Dort ein großes „Hallo“ beim Wiedersehen mit´m Schurl und seiner Mannschaft. Zur Senkung der Körpertemperatur und Anregung der Lebensgeister gab´s gleich einige Kaltgetränke, danach trollten wir uns in die Quartiere nicht ohne uns für den Abend verabredet zu haben. Nachdem der Gepäcktransport von Hermann und Tscharlie hoch in die obere Etagen ihres Quartiers die Schweißausschüttung noch ein Mal sehr anregte, tat eine ausgiebige Dusche so richtig gut. Nach einem wohlschmeckenden Abendessen ließen wir den Abend im Blasl´schen Gastgarten unter Einverleibung diverser Kaltschalen zur Unterstützung des inneren Temperaturgleichgewichts gemütlich ausklingen. Noch vor Mitternacht lagen wir in den Kojen, nicht wegen des Schönheitsschlafes – nein um für die Wallfahrt des nächsten Tages gut gerüstet zu sein.
Wir nutzten den Freitag zu einer Tour zu einigen österreichischen Wallfahrtskirchen nauf ins Waldviertel; natürlich war die begeisterte Nutzung der schönen Strecken dorthin und zurück das eigentliche Ziel der Fahrt. Über Maria Neustift führte uns der Weg zu einer ersten Kaffee- / Eiswasserpause ins touristische Grein an das Ufer der niemals blauen Donau;
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Hier ergänzten wir die inzwischen reichlich abgefackelten fossilen Brennstoffe bevor wir bergan „auffi in Woild“ strebten. Die auf der gut beschatteten B 119 inzwischen empfohlene Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/h war nicht in allen Kurven und Kehren zu erreichen, so waren wir gezwungen auf den Streckenteilen, die es zuließen, ab und zu etwas mehr Gas zu geben um den vorgegeben Schnitt zu halten; auf der Höhe angekommen wandten wir uns auf durchweg bewaldeten Straßen nach Osten, bei Martinsberg nach Süden um auf der schattigen Terrasse der Alten Schmiede bei Pöggstall unsere große Mittagsauszeit zu nehmen.
Gestärkt mich Speis und Trank wandten wir uns der Wallfahrtskirche von Maria Taferl zu – den Abzweig dorthin verpaßten wir leider wegen zuviel Gegenverkehr, es hat nicht sollen sein, daß wir um Ablaß beten könnten; so beeilten wir uns die Donau bei Pöchlarn und die paar Km Donauebene hinter uns zu bringen; auf der großen Donaubrücke streifte uns ein heißer Sonnensegensstrahl des Erzabtes vom in Sichtweite liegenden Kloster Melk, der zum Glück weder an Mensch noch an Maschine einen Schaden anrichtete. Über Mank, Kirchberg an der Pielach erreichten wir zur allfälligen Kaffeepause eine vielen OMGS´lern nicht ganz unbekannte Burg.
Nach dieser erholenden Pause im Schatten der wuchtigen Burgmauern waren die restlichen Km in herrlicher Landschaft über Berg und Tal und Wald und Flur schnell abgespult; abendliches Nachfüllen der Brennstoffe in Großraming und dann beherzt zurück nach Losenstein zum Festplatz.
Mittlerweile waren schon viele Guzzisten angekommen, so auch der Thomas aus Winterthur, der Claus aus Pocking, der Uli aus Rasch, der Lutz aus Nernberch, der Kurt aus Feldkirch/Vlbg. und viele alte Bekannte – um die neuen kümmerten wir uns erst später am Abend.
Die belebende Dusche tat gut – und so gingen wir erfrischt den Abend an: A grod schee woar´s!
Für manch einen sogar so schön, daß er am nächsten Morgen noch nicht am Gasgriff drehen wollte/sollte/konnte. Auch die bei diesen Temperaturen der letzten beiden Tage gefahrenen Km veranlaßten den einen und anderen am Samstag gar nicht zu fahren und Kontakte beim Treffen zu pflegen.
Stephan wollte gerne ins kühle Gesäuse fahren und suchte eine schöne Route – so kam es, daß er und Tscharlie dorthin aufbrachen um dabei in der Stiftsbasilika mit dem Abbeten des schmerzenreichen Rosenkranzes um etwas niedrigere Temperaturen zu bitten. Aber was machen die Zwei: Fahren das Gesäuse von Osten nach Westen, sind in Admont, parken vor der Klosteranlage und gehen statt in die Basilika auf die Terrasse des benachbarten Konditoreicafes und lassen es sich gut gehen. „Zur Buße“ durchfuhren sie das Gesäuse noch einmal – dieses Mal von West nach Ost um über Hieflau, Göstling, Hollenstein und Weyer Markt die Tanke in Großraming zu erreichen. Dort gesellte sich – fast wie abgesprochen – der aus der Wachau anreisende Rainer dazu. Die Drei zogen auf dem Weg nach Losenstein noch eine Schleife über Pechgraben – weil diese Kurven hatten sie ja noch nie abgefahren. Rechtzeitig zum Beginn des spannenden Moto Guzzi Roulettes waren sie wieder beim Schurl und den Guzzisten.
Nach 2 Stunden Roulettespielen waren die gekauften Jetons verzockt und es war an der Zeit für die vorabendliche Verschönerungsaktion. Frisch geduscht, gekammpelt und geschneutzt gingen wir dann die abendlichen Festlichkeiten an, pflegten alte Kontakte und lernten neue Leute kennen.
Wegen der in Losenstein für Sonntag 10 Uhr angekündigten halbstündigen Straßensperre infolge der Fronleichnamsprozession und der Tatsache, daß unsere Außerbayerischen Freunde bis Dinkelsbühl kommen wollten, starteten wir den Heimweg – erstaunlich pünktlich – um Halbzehn. Zeitweise eskortiert von zwei Einheimischen zog der Siebenerzug zur letzten Betankung mit billigem Sprit nach Obernberg an die Grenze zu Niederbayern; die Mittagspause genossen wir im von mächtigen Kastanienbäumen beschatteten Biergarten vom „Wirt z´Pattenham“.
Nach dem Mahle verabschiedete sich Hermann und lenkte sein Bella heimzu – hoch eini in Woild; die anderen zogen über Pfarrkirchen ( da verzupfte sich der Rainer auf die „Schnellstrecke“ ), Dingolfing, Mengkofen, Neufahrn bis Dünzling; dort ein Stopp um der Heike und dem Heiner „Ade!“ zu sagen; nach einer abschließenden Eiseinkehr beim D´Isepp in Kelheim verabschiedete Tscharlie das „Dreigestirn“ gen Westen – sie kamen trocken und wohlbehalten am frühen Abend bei ihrem Quartier in Dinkelsbühl an.
Zwischenzeitlich kam die Nachricht durch, daß sie die Weiterfahrt nach Hause gut durchgehalten haben – nach anfänglich Regen auf 80 km; nur die Griso vom Wieland hat eine Auspuffhalterung abgeschüttelt – aba niad vom Lacha.
Resumee: Auch wenn wir die christlichen Rituale des ursprünglichen Ansatzes dieser Tour nicht sehr ausgiebig gepflegt haben, hörten wir sehr genau hin als die gläsernen Trinkbehältnisse klingend aneinander gestoßen wurden – und doa woar´n mia a sowas vo dabei: Mei woar des schee !!
Und im 2016-er Joahr foahr´n de meisten vo dera Truppe wieda los, wenn´s hoaßt:
Beim Schurl is ausg´steckt füar´s Moto Guzzi Treffen!
Tscharlie und Hermann