Die tourenerprobten Pensionisten des Stammtisches (Heinz, Hermann und Tscharlie) haben sich vom 19.05. bis 21.05.für eine Tour in Richtung Thüringen und durch die fränkische Schweiz entschieden. Hier mussten wir das erste Mal dem Wetter Tribut zollen. Aufgrund der Wetterlage in Ostbayern musste der Termin verschoben werden. Daher sind wird erst am 20.05. in Richtung Nordosten aufgebrochen.
Treffpunkt war die Tanke in der Gemeinde Ascha nahe der B20. Somit für alle drei etwa die gleichen Anfahrkilometer. Noch am Abend zuvor wurde via Mail abgefragt, ob denn wirklich gefahren wird. Das Wetter war alles andere als Motorradfreundlich.
Nach dem Zukauf von Regenkleidung sind die Drei dann pünktlich am Treffpunkt erschienen. Ein doppelter Espresso konnte die Mienen etwas aufhellen. Das hat es auch gebraucht, da es recht ordentlich gegossen hat. Es war schon von einer „Kreuzfahrt“ der Senioren die Rede. Vor Abfahrt hat Tscharlie schon darauf hingewiesen, dass die Route in der geplanten Reihenfolge wohl nicht zu fahren sei, außer man wolle länger im Regen fahren.
Die Route ging anfangs wie geplant in Richtung Roding. Den vorgesehen Zwischenstop in Neunburg vorm Wald haben wir ausfallen lassen und uns mehr nach Nordwesten orientiert, in Richtung Weiden. Hier trafen die Drei auch auf den vierten Mann, den Christian aus Kaltenbrunn. Der Zwischenstop wurde dazu genutzt sich der Regenkleidung zu entledigen, da es vor Weiden doch tatsächlich aufgehört hat zu regnen.
Wegen des Kalorienverlustes durch die erhöhte Konzentration bei Regenfahrten haben wir in einer wohl bekannten Konditorei in Erbendorf eine Regenerationspause eingelegt.
Tscharlie meinte, wir sollten uns weiter in der westlichen Region aufhalten, da es in östlicher Richtung doch schon sehr regengrau aussah. So ging die Tour weiter über Bayreuth ins Kronacher Land. Und was soll ich sagen – trocken. In Marktrodach legten wir eine Tankpause ein. Als hätte es der Tscharlie geahnt: Nach dem Tanken kam ein gewaltiger Schauer runter, den die Vier unter dem Tankstellendach locker „abwettern“ konnten.
So nun galt es die letzte Etappe in Richtung Quartier und Thüringer Landesgrenze in Angriff zu nehmen. Über Nordhalben wieder auf der geplanten Route haben wir gegen 19:15 Uhr die gebuchte Unterkunft erreicht. Hungrig und vor allem durstig ist der Abend in der Wirtsstube ausgeklungen. Alle bei bester Laune, da wir dem Wetter wohl doch ein Schnippchen geschlagen haben.
Am nächsten Morgen, was soll ich sagen: Kaiserwetter
Bei der Besprechung der Route durch Thüringen hat man sich für die 2. Variante entschieden, da diese über Burgk im Vogtland führte und sich hier ein vortreffliches Motiv für die Photographen unter den Teilnehmern befindet. Gestärkt mit einem guten Frühstück ging es unter der Führung von Hermann, die Tour war auf seinem NAVI gespeichert, über die Talsperre Bleiloch nach Burgk.
Burgk, eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orta-Kreis, liegt malerisch am Ufer der oberen Saale, zwischen Bleiloch- und Hohenwartestausee. Sie wird von einer beeindruckenden Schlossanlage geprägt. Der einstigen Reußischen Residenz Schloß Burgk. Sie gilt als eines der schönsten Schlösser Mitteldeutschlands.
Beeindruckt von so viel Baukunst des 16. Jahrhunderts ging es weiter auf der geplanten Route. Die Straße entlang der Talsperre Hohenwart wurde von allen Beteiligten als „Teststrecke“ eines Wirbelsäulenzentrums eingestuft. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde gerne eingehalten. Am Ende der Talsperre hat Tscharlie kurz die Führung übernommen, welche dann sehr schnell auf dem Parkplatz beim Imbiss der Hohewartestaumauer endete. Hier gab es für Alle die Original Thüringer Bratwurst. Der kleine Mittagshunger war gestillt und die Pensionisten zu neuen Taten bereit.
Die weitere Strecke führte uns durch den Thüringer Wald von Saalfeld/Saale, Schwarza, Bad Blankenburg, das Schwarzatal und Neustadt am Rennsteig nach Oberhof. Es wurde Zeit etwas gegen den „Unterzucker“ zu tun. Ein passendes Café war schnell gefunden und der Platz im Freien wurde gerne angenommen.
Von Oberhof ging es dann in einer Schleife über Ilmenau, Gehren nach Grossbreitenbach. Hier hat sich unsere Tour gekreuzt, was vom NAVI glücklicherweise erkannt wurde. Weiter auf kleinen und verkehrsarmen Straßen über Steinbach am Wald und Wurzbach zurück zum Quartier. Eine Tour von etwa 290 km war erfolgreich beendet.
Beim Abendessen gab es sehr viel zu erzählen. Die Eindrücke des Tages wurde noch einmal angesprochen und der Abend bei einem / mehreren Gläsern guten fränkischen Bieres ausklingen lassen.
Dieses Mal haben sich die Vier schon bald auf die Zimmer verabschiedet. Man wird ja nicht jünger!!
Der Tag der Abreise war da. Die Maschinen wurden reisefertig bepackt. Nach dem Abschied von der Wirtin sind wir sehr pünktlich bei strahlendem Sonnenschein (am frühen Morgen war Raureif in den Wiesen) losgefahren. Dieses Mal hat Tscharlie die Führung übernommen, da wir noch einen Abstecher bei der Fa. Robeis in Amberg machen wollten.
Die grobe Richtung hieß „Fränkische Schweiz“, da ein OMGS-Pensionist den Wunsch nach dieser Region geäußert hat und wir uns solchen individuellen Wünschen zur Kenntniserweiterung nicht verschließen und selber auch gern durch schöne Gegenden fahren. Über Weismain steuerten wir Thurnau an. Hier hat uns der Tscharlie auf die dort ansässige Töpferkunst hingewiesen.
Von Thurnau guzzelten wir über Neustädtlein, Mistelgau, Ahorntal nach Kirchahorn, wo der landschaftlich beeindruckenste Streckenteil über Behringersmühle nach Pottenstein beginnt; leider ist dieser ca. 16 km lange Abschnitt auf 60 km/h begrenzt. Wir waren genötigt uns der Auslegung unseres Vorausfahrers anzuschließen, dass Verkehrszeichen nur eine beratende Funktion haben – so ging´s mit knapp 80 Km/h bis Pottenstein recht zügig voran: Es lebe die Anarchie.
In Pottenstein nutzten wir die singulär vorhandenen Ortskenntnisse zur Kaffee-/ Kucheneinkehr im Zentrum des schönen Städtchens.
Gestärkt und Blasen entleert nahmen wir die nächste Etappe zum Altmeister Robeis nach Amberg unter die abgekühlten Räder: Über die klassische Route auf der B 470 und der B 2 zur B 85 bei Pegnitz. Dort konnten sich nach dem Abzweig in Richtung Plech zwei ortskundige Raubauken nicht mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit anfreunden und gaben mal so richtig Gas – wenn´s ihnen Spaß macht. Vor Plech sammelten wir uns wieder, zurrten friedlich bis zur Tanke am Ortseingang von Neuhaus wo wir die verbrannten fossilen Brennstoffe nachfüllten und beinahe noch ein Stück vom frischen Marmorkuchen bei der familiären Kaffeerunde abbekommen hätten – leider gab´s keine Schlagsahne dazu und trockener Marmorkuchen bleibt öfter mal im Hals stecken, was einer genüßlichen Weiterfahrt im Wege steht. Hier verabschiedeten wir uns von Christian, der über Ranna und Auerbach heim zu fuhr.
Das Trio hielt auf Königstein zu, fuhr dann weiter parallel zur B 85 über Holnstein zur B 85 bei Sulzbach-Rosenberg; weiter
auf der B 85 zum Gevatter Robeis;
dort hielten wir noch ein technisches Schwätzchen mit dem MOTO GUZZI Spezialisten Gerhard Eiban ehe wir uns über Weiherzant, Ursensollen und Allersburg auf den Weg zur nächsten Einkehr im BioCafe Hammermühle www.cafe-hammermuehle-bio.de machten.
Nach einer letzten Labung für die ausgemergelten Körper ging es via Schmidmühlen, Vils- und Naabtal auf nach Etterzhausen. Dort noch ein kurzer Verabschiedungshalt mit guten Wünschen für die weitere Heimfahrt – dann verzupften wir uns in Richtung Heimat. Für manchen von uns kamen auf diesem 3 -tägigen Ausflug mehr als 1000 km zusammen – eine ansprechende Leistung für Pensionisten. Die Gesamt-Km waren im Großen und Ganzen ( bis auf den Scheißreng´n bis fast nach Weiden ) Spaßkilometer.
Wir werden so was wieder machen, wenn wir die uns wichtigen Treffen ( Losenstein, Kirchberg, Kastlhof, Kulturbanausen und die Hallertauer ) alle besucht haben.
Wo wir wie lange hinfahren, karteln wir noch aus. Ein passendes Quartier lässt sich immer finden und schöne Strecken gibt´s zuhauf – man muss diese nur finden.
Gruß
Hermann